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Erfahrungen und die erfolgreiche

Zucht von Perlbroncemännchen


Es ist bereits mehr als 20 Jahre her, als ich das erste Mal mit dieser für mich wunderschönen Prachtfinken-Art bekannt gemacht wurde. Schon damals zog mich diese Vogelart in den Bann.

Leider hatte ich damals nicht den Biss, diese Art von Vogel in Gefangenschaft bei richtiger

Haltung,Pflege und passender Fütterung zu züchten.

Viele werden jetzt sicher sagen, damals kostete diese Prachtfinken-Art ja auch noch nicht annähernd die Summe, die heute für diese wahrhaft seltenen Vögel gezahlt werden muss.

Die finanzielle Seite, hat damals wie heute für mich nicht die geringste Rolle bei der Anschaffung dieser Vogelart gespielt.

Ich züchte keine Vögel des Geldes wegen, sondern habe immer noch große Freude an diesem wunderbaren Hobby Vogelhaltung und Vogelzucht und freue mich, wenn es mir gelingt, seltene Arten zu erhalten.

Durch die mittlerweile Weltweit vertriebenen Ei-und Aufzuchtfutter aus unserem Hause, konnten wir in den letzten Jahren Kontakte zu Züchtern in die ganze Welt pflegen, von denn wir auch diverse Nachzuchten seltenster Vogelarten teilweise im Tausch aber auch zum Kauf erhielten.

Alle Kontakte in Deutschland, wenn auch nur Einzelvögel des Perlbroncemännchen zu erhalten, blieben völlig erfolglos. Das einzige was angeboten werden konnte, waren Vögel die mindestens sechs bis sieben Jahre alt waren.

Also bemühte ich mich im benachbarten Ausland um diese Vogelart. Die ersten sechs Vögel erhielt ich aus den Niederlanden, alles angebliche Naturbruten, zu absolut über teuerten Preisen.

Ob es sich tatsächlich um Naturbruten gehandelt hat, weiss ich leider nicht, da ich weitere Vögel aus England und zu guter letzt auch noch aus Spanien erhalten habe.

Mit diesen insgesamt 14 Vögel, versuchten wir uns einen Zuchtstamm aufzubauen. Leider sind von den holländischen Nachzuchten innerhalb kürzester Zeit zwei Vögel verendet.

Aus den uns zur Verfügung stehenden Vögel, wurden zuerst einmal neue DNA angefertigt um ganz sicher zu sein, welche Geschlechter uns als Ausgangsvögel überhaupt zur Verfügung stehen.

Als uns alle DNA vorlagen, konnten wir vorab einmal vier Paare zusammenstellen. Die anderen Vögel waren für die Zucht einfach noch zu jung.

Also setzte ich die vier Zuchtreifen Paare zur Zucht an. Zwei Paare kamen in jeweils eine Voliere, mit diversen anderen Vogelarten, wie z.B. Fünfarben-Nonnen, Grosse Kubafinken, Gelbe Schilffinken, Ringelastrilden, Schmetterlingsfinken, Veilchenastrilden, Weisswangenastrilden unsw.

Diese Arten störten sich grundsätzlich nicht untereinander, ganz im Gegenteil, sie pflegten ein ganz gemütliches miteinander. Die beiden anderen Paare setzte ich in jeweils eine Zuchtbox mit den Maßen 80 cm Höhe x 80 cm breite und 50 cm tiefe.

Es dauerte nicht lange und alle Paare, ob in der Voliere oder in den Zuchtboxen begannen mit dem Bau der jeweiligen Nester ( siehe Bild des Nistkastens, eine Sonderanfertigung ). Als Nistmaterial wurden ausschliesslich Kokosfasern verwendet.

Die Freude warte jedoch nicht lange. Die beiden Paare in der Voliere, begannen nicht nur mit dem Bau eines Nestes, sondern gleich mit zwei oder gar drei Nestern. Die beiden Paare in den Zuchtboxen hielten dieses jedoch anders. Es wurden zwei vorbildliche Nester aus Kokosfasern gebaut.

Die Ablage erfolgte beim ersten Paar nach ca. sieben Tagen, während das andere Paar erst nach 16 Tagen mit der Eiablage begann. Leider war die Freude beim ersten Paar nicht von allzu langer Dauer, da Ihr erstes Gelege komplett unfruchtbar war.

Das zweite Paar enttäuschte mich jedoch nicht. Bei einer Kontrolle fand ich fünf Eier im Nistkasten vor, von denen drei befruchtet waren. Die Brut verlief ohne Probleme und nach 13 Tagen schlüpfte der erste Jungvogel.

 

 

Bei einer weiteren Kontrolle am dritten Tag fand ich ein zweites geschlüpftes Jungtier im Nistkasten vor. Meine Freude stieg natürlich weiter und ich glaubte fest daran bereits die erste Brut ohne Komplikationen auf der Stange bewundern zu können.

Leider kam es jedoch anders als erhofft. Bis zum siebten Tag verlief alles normal. Beide Elterntiere, wechselten sich regelmässig beim Hudern der Jungvögel ab. Am siebten Tag abends jedoch fand ich beide Elterntiere in der Zuchtbox hin und her fliegend vor.

Meine Beobachtungen an diesem Abend dauerten ca. 90 Minuten und keines der beiden Elterntiere besuchten mehr den Nistkasten. Bei einer dritten Kontrolle am achten Tag fand ich beide Jungvögel Tod und unterkühlt im Nistkasten vor.

Ehrlich gesagt, war meine Enttäuschung riesengross und nichts aber auch gar nichts konnte mich an diesem Tag noch aufmuntern. Ich suchte den Fehler ausschliesslich nur bei mir. Was hatte ich wohl falsch gemacht, dass die Jungvögel sterben mussten?

Je länger ich auch nach den Gründen suchte, je verzweifelter wurde ich. Zum guten Schluss jedoch, gab es für mich nur eins, nämlich einen neuen Zuchtversuch zu starten. Nach einer Pause von ca. vier Monaten, öffnete ich erneut die Nistkästen.

Schon nach kürzester Zeit fing ein Paar der beiden in der Zuchtbox angesetzten Paare mit dem Nestbau an. Wieder wurden ausschliesslich nur Kokosfasern für den Nestbau verwendet. Wiederum nach sieben Tagen, lag bereits das erste Ei im Nistkasten.

Meine Ungeduld und das kann jeder Züchter wohl nachvollziehen, war dieses Mal wohl noch grösser als beim ersten Male. Die Zuchterfolge meiner Züchter Kollegen aus dem Ausland, waren in 2011 auch alles andere als gut.

Nur unser spanischer und englischer Zuchtfreund haben lediglich insgesamt vier Jungvögel nachgezogen. Alleine dieses war für mich Anspruch genug, noch einmal alles in die Waagschale zu werfen um diese hervorragende Vogelart vorm Aussterben in Züchterhand zu bewahren.

Zurückkommend auf die beiden Zuchtpaare in den Zuchtboxen, kann ich mit Erfolg schreiben, dass das erste Paar, welches in der ersten Brut ein unbefruchtetes Gelege hatte, jetzt fünf befruchtete Eier bebrütete.

Die Spannung kannte für mich keine Grenzen mehr. Dieses Mal machte ich keine Nestkontrollen mehr. Die Zeit verging jedoch im Flug und ab dem 13 Tag, beobachtete ich das Nest und die Altvögel ganz genau.

Es dauerte weitere fünf Tage und dann hörte ich die ersten Bettellaute der Jungvögel. Ich müsste jetzt lügen, wenn ich nicht behaupten würde, dass ein gewisser Stolz mich berührte, aber von einem endgültigen Erfolg, nämlich einer erfolgreichen Nachzucht dieser Art, war ich jedoch noch weit weg.

Ich musste mich jetzt jedoch entscheiden, ob ich die Jungvögel beringen wollte oder nicht. Meiner Philosophie wollte ich jedoch auch in diesem Jahr treu bleiben. Also kam für mich auch bei dieser ersten Brut der Perlbroncemännchen keine Beringung in Frage

Die Zeit verging und die Alttiere erfüllten Ihre Elternaufgabe mit Bravour. Dann kam schliesslich der Tag an dem ich den ersten Jungvogel in der Zuchtbox vorfand. Ich war begeistert und mir fiel ein Stein vom Herzen.

Am zweiten Tag fand ich einen weiteren Jungvogel in der Box und am dritten Tag waren zu meinem Erstaunen insgesamt fünf Jungvögel vorhanden, die in der Zuchtbox umher flogen. Jetzt bestand nur noch die Angst, das die Altvögel die Fütterung der Jungvögel frühzeitig einstellen könnten.

Um auch auf die Fütterung hier kurz eingehen zu können, kann ich nur sagen, dass mit einer herkömmlichen Exoten-Mischung hier eine erfolgreiche Zucht dieser Art nicht zu erzielen ist.

Wir haben nun mittlerweile 26 Monate an einer für uns optimalen Futtermischung für diese Vogelartgetestet. Diese Mischung verwenden wir auch in einer wirklich nur kleinen Abänderung mit Erfolg für unsere Dickschnabel, Hades, Gilb, Weissbrust und Fünffarben-Nonnen.

Diese Futtermischung, die wir speziell für die Perlbroncemännchen und unsere Weissbauch- Broncemännchen auf deren Zuchterfolge wir hier in Kürze auch eingehen werden, entwickelt haben, ist unserer Meinung nach der Garant für den Erfolg.

Jedes einzelne Korn in der Mischung, wird tagtäglich förmlich von den Vögeln verschlungen. Ganz ganz wichtig bleibt noch zu erwähnen, dass Perlbroncemännchen aber auch Weissbauch-Broncemännchen einen erhöhten Bedarf an Vitamin und Mineralstoff-Zugaben dringend benötigen.

Ohne eine optimale Versorgung, dieser wichtigen Zugaben ist ebenfalls an eine erfolgreiche Nachzucht nicht zu denken. Ebenfalls sollten die beiden Broncemännchen Arten auch nicht vor 12 Monaten zu einer Brut heran gezogen werden.

Es kommt zu unnötigen Legenot Problemen aber auch zu regelmässig unbefruchteten Gelegen.Ein unnötiger Stress,den man den so selten gewordenen Vogelarten einfach nur ersparen sollte.Hier sollte nur die Liebe zur Art Vorrang haben und nicht der Erfolg zur Nachzucht.


Zur Zeit haben wir mit dieser Vogelart eine Vielzahl an Erfahrungen mit mehreren Paaren machen können und sind mit erfolgreichen Nachzucht mehrerer Paare belohnt worden.


Leider gibt es in Europa keine vorhandenen 20 Paare mehr in Züchterhand. Alleine aus diesem Grunde sollte eine sorgsame Pflege mit einer verbundenen Zucht, die ausschliesslich nur mit Zuchreifen Paaren vollzogen werden sollte, in Augenschein genommen werden.


Eine Abgabe von Junvögel dieser Vogelart in die Hand von unerfahren Züchtern kommt für uns und unsere Züchterfreunde im Ausland überhaupt nicht in Frage. Kein Geld der Welt kann uns dieses schmackhaft machen.

Betonen möchte ich auch, dass für uns nur, wie auch für alle anderen Vogelarten die wir in unseren Anlagen pflegen, ausschliesslich nur in Naturbrut gezogen werden. Eine Nachzucht mit und durch Japanische Mövchen, kommt für uns nie in Betracht.

Leider gibt es immer noch Vogelzüchter/innen die mit einer optimalen Internetseite aufwachten, eine ideale rundum Versorgung anpreisen, Bilder von ihren Nachzuchten in Massen veröffentlichen, Jungvögel in hohen Stückzahlen zum Verkauf anbieten, aber zu grössten Teil, diese nur durch Ammenpaare erzielt haben.

Sollte das unser Ziel in der Vogelzucht, werden, unsere Züchterkollegen und Kolleginen so zu verschaukeln und die Vögel letztendlich noch für teures Naturbrut Geld zu verkaufen. Ich denke nicht. Nur wer wirklich die Geduld hat, den Vögeln eine optimale Pflege und Unterkunft garantieren kann und auch möchte, wird den tatsächlichen Erfolg in der Nachzucht auch ernten.

Die Vögel ganz alleine werden es uns mit Ihrer Gesundheit und Ihren Nachzuchten gerne auch über mehrere Generationen mit Erfolg danken. In erster Linie sollte der Züchter den Respekt zum Vogel nie verlieren und seinen privaten Erfolg in den Schatten stellen und die Gesundheit der Vögel an erster Stelle sehen.